Schon zu Beginn ihrer Fernsehkarriere hatte Uta Bresan ein Ziel: „Für mich war immer die Nähe zu den Zuschauern und dem Publikum das Wichtigste.“ Die Moderatorin liebt und lebt ihren Beruf, sagt: „Gute und gründliche Vorbereitung sind für mich die Grundlage einer jeden Fernsehproduktion.“
Seit 30 Jahren beim MDR
Der Erfolg gibt der Dresdnerin, die an der Hochschule ihrer Heimatstadt Gesang studierte, Recht. Denn 2024 feiert sie ein Doppeljubiläum: Seit 30 Jahren präsentiert sie im MDR nicht nur das Erfolgsformat „Tierisch, tierisch“, sondern seit 20 Jahren zudem die Musiksendung „Musik für Sie“. In Zeiten, in denen viele Unterhaltungssendungen aus dem Programm gestrichen werden, ist die Moderatorin ein Beispiel für Beständigkeit, die es so im deutschen Fernsehen nur noch selten gibt.
Großer Zuspruch für „Tierisch, tierisch“-Sendung
Dass sie ein solcher Dauerbrenner werden würde, daran hatte Uta Bresan bei ihrem „Tierisch“-Debüt vor 30 Jahren nicht gedacht. Seit dem Start am 4. Januar 1994 konnte die Moderatorin in 1225 Folgen über 6500 Tieren ein neues Zuhause schenken. „Diese Sendung ist mein absolutes Herzensprojekt und ich bin dankbar und stolz, wie erfolgreich sie läuft. Die Zuschauer waren seit Beginn an unserer Seite – und viele sind es heute noch.“ Wie erklärt sie sich selbst den Zuspruch? „Die Begeisterung für Tiere geht durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten. Tierisch vereint Jung und Alt am Bildschirm.“
Das gelingt nur noch wenigen Formaten. Doch liegt es wirklich nur am Inhalt? Oder hat Uta Bresan einen Anteil am Erfolg? Schließlich läuft auch „Musik für Sie“ mit ihr als Moderatorin seit 20 Jahren ununterbrochen. Uta Bresan scherzhaft: „Vielleicht bin ich gerade in unruhigen Zeiten für viele eine Art Konstante.“ Zwar gab es immer mal wieder Veränderungen an den Sendungen. Doch egal ob die Show live oder aus dem Studio gesendet wurde, eines blieb immer gleich: die Kombination aus Wunschmusik und Wissenswertem aus der Region.
Erinnerung an ihr Debüt
An ihr Debüt am 18. Januar 2004 erinnert sich die 58-Jährige noch genau. „Ich war auf der einen Seite noch etwas unsicher, auf der anderen Seite voller Tatendrang. Mit ,Musik für Sie‘ ging mein großer Traum einer Fernseh-Abend-Show in Erfüllung!“ Die Liebe zur Kunst wurde ihr in die Wiege gelegt: „Mein Vater ist Sorbe, und bei ihm wurde früher immer viel gesungen. Meine Mutter spielte Theater.“ Weil es ihrer Mama zur damaligen Zeit nicht möglich war, Schauspielerin zu werden, versprach sie: „Wenn wir ein Kind haben, das künstlerische Ambitionen hat, werde ich es unterstützen.“ Sie bekamen zwei Töchter – Uta, die Jüngere, wollte auf die Bühne.
Unterstützung durch die Familie und Ehemann Karsten Freund
Die Moderatorin weiß, dass sie ihren Eltern Marianne, 86, und Jan, 89, einen Großteil ihrer Karriere zu verdanken hat. Auch weil die beiden sie nach der Geburt ihrer Kinder Magdalena 2003 und Konstantin 2007 tatkräftig unterstützen. „Ohne mein Umfeld hätte ich das alles nicht geschafft. Mein Vater ist, als die Kinder klein waren, oft zu den Auftritten mitgekommen und hat sich gekümmert. Meine Mutter hatte derweil zu Hause die Fäden in der Hand“, erinnert sie sich. Und auch Utas Ehemann Karsten Freund, 55, unterstützt sie: „Wir haben uns immer die Freiheit gelassen, uns beruflich ausleben zu können und eigene Interessen wahrzunehmen. Keiner muss sich für den anderen aufgeben oder verbiegen.“ Das sei die Grundvoraussetzung für ihre glückliche Ehe, die seit fast 23 Jahren hält. „Wir lieben und achten uns.“
Das Dreigenerationenhaus
Der Karriere zuträglich war auch ihre Lebensform: Ein Dreigenerationenhaus. „Dadurch, dass wir auch mit meinen Eltern unter einem Dach leben, hatten wir kurze Wege.“ Als die Kinder der Moderatorin etwas größer waren, blieben sie bei den Großeltern. Uta: „Wenn ich gefahren bin und ich hatte eine Träne im Auge, hat meine Tochter zu mir gesagt: ‚Du musst nicht weinen. Wenn du weg bist, ist die Oma meine Mama.‘ Das war eine enge Verbindung meiner Kinder zu meinen Eltern. Das hat mir geholfen und mir Kraft gegeben.“
Die Moderatorin verzichtet bewusst auf einen Manager
Auf einen Manager verzichtet Uta Bresan, die auch als Sängerin viel unterwegs ist, ganz bewusst: „Ich bin selber ein Macher und bevor ich delegiere, mache ich es lieber selbst. Das ist vielleicht eine Schwäche von mir. Aber darauf zu vertrauen, dass der andere etwas für mich erledigt, ist schwierig. Ich kann schlecht abgeben. Das gelingt mir gerade mal im Tonstudio, wenn ich mit meinem Produzenten André Stade an neuen Liedern arbeite.“ Im Mai erschien ihr bislang persönlichstes Album „Liebe ist die beste Idee.“
Harmonie im Team
Im TV und im wahren Leben ist Uta ein Teamplayer. „Ich brauche Harmonie und Frieden in meinem Umfeld. Ich funktioniere nicht, wenn ich merke, dass es in einem Team nicht stimmt.“ Ihr „Musik für Sie“-Jubiläum feierte Uta am 19. Januar 2024, 20.15 Uhr mit Kollegen, die über die Jahre zu Freunden geworden sind: Eloy de Jong, Ireen Sheer, Linda Feller und Olaf Berger.
So wie sie Menschen und ihrer Heimat Dresden treu blieb, ist sie auch dem MDR verbunden. Zwar gab es Ausflüge zu anderen Sendern, am Ende blieb der Mitteldeutsche Rundfunk ihre berufliche Heimat. „Ich habe mich dort immer extrem wohlgefühlt. Ich hoffe, dass ich meine Herzenssendungen noch lange machen kann und darf.“
