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Interview

Matthias Schweighöfer: Wann heiratet er Ruby?

Der Kinostar sprach mit uns anlässlich seines Films „Girl You Know It’s True” über einen der größten Skandale der Popgeschichte. Und er äußerte sich zu Zweifeln an der geplanten Hochzeit mit seiner Schauspielkollegin…

Unter der Regie von Simon Verhoeven, 51, geht es in der Tragikomödie um das ehemalige Musikduo Fab Morvan, 57, und Rob Pilatus, †33, alias Milli Vanilli. Nach einem rauschhaften Höhenflug fielen die beiden tief, als 1990 bekannt wurde, dass sie ihre Hits wie „Girl You Know It‘s True“ nicht selbst gesungen hatten: Pilatus starb 1998 verarmt und verbittert den Drogentod. Schweighöfer, 42, spielt in dem Film den umstrittenen Musikproduzenten Frank Farian, 82.

© Wiedemann & Berg Film | LEONINE Studios
Schweighöfer hier als Frank Farian in „Girl You Know It‘s True“ (jetzt im Kino). Die Ost-Berlinerin Bella Dayne spielt dessen Partnerin Milli.

Herr Schweighöfer, haben Sie eigene Erinnerungen an den Milli-Vanilli-Skandal?

Nee. Also, der Song „Girl You Know It’s True” war schon auch zu mir durchgedrungen, aber ich war damals eher in Richtung MC Hammer unterwegs.

Sie sind im Film als Produzent Frank Farian zu sehen. Haben Sie sich in der Vorbereitung mit ihm ausgetauscht?

Wir hatten einen Zoom-Call, aber darüber hinaus war nichts. Und das hat einen Grund: Ich bin kein großer Fan davon, die Person, die man spielt, zu treffen oder zu sprechen – so sie noch lebt. Zumindest nicht über Gebühr. Zum einen ist da immer die Frage: Wie ehrlich ist sie, auch sich selbst gegenüber? Und zum anderen: Wenn dir dann jemand total sympathisch ist, dessen unangenehme Seite du darstellen sollst, ist da die Gefahr von Befangenheit. Ich find’s außerdem viel interessanter, mich mit Leuten auszutauschen, die den jeweiligen Menschen kennen oder kannten. Dennoch war es gut, mal mit Frank geredet zu haben. Allein, um zu spüren, wie unglaublich ernsthaft und leidenschaftlich er seinen Job bis heute betreibt. Und um auch dazu beitragen zu können, dass der Film insgesamt in seiner Figurenzeichnung sehr differenziert ist. Es gibt viele Grautöne – nicht nur Schwarz und Weiß, Gut oder Böse.

Milli Vanilli erlebten die volle Härte des Showbusiness, Rob Pilatus ging auch an der Berichterstattung kaputt. Haben Sie schon mal Schlagzeilen als besonders verletzend empfunden?

In der Form natürlich nicht, und darüber bin ich ganz froh. Ich weiß aber auch, dass der Boulevard oft Sachen raushaut, einfach um „alive“ zu sein. Das ist das Spiel. Ich frag mich bei Milli Vanilli ja übrigens auch: Wie wäre es gewesen, wenn man von Anfang an kommuniziert hätte, dass die Stimmen nicht echt sind – und es um was ganz anderes geht: die Songs an sich, die Show? Vielleicht wären sie dann noch erfolgreicher gewesen als ohnehin schon. Kaum vorstellbar! (lacht)

Hilft Ihnen die Tatsache, dass Sie in Ruby mit einer Frau zusammen sind, die wie Sie Medienprofi ist?

Absolut. Wir kennen das Geschäft beide schon lang – und können über manche schräge Schlagzeile auch lachen. Aber ganz ehrlich: Das meiste lesen wir gar nicht erst. Der Job spielt ohnehin keine große Rolle in unsere Beziehung. Natürlich redet man auch über Projekte & Co. Aber es gibt so viele andere Themen – das hält sich total gut die Waage, was sehr schön ist.

© Clemens Porikys | TIFFANY & CO.
Seit 2019 sind er und Ruby O. Fee, 27, ein Paar; machen oft durch lustige, aber auch glamouröse Auftritte wie diesem von sich reden.

Einer dieser Berichte zweifelte jüngst Ihre Hochzeitspläne an – nach dem Motto: „Die reden seit Ewigkeiten davon, aber nix passiert – was ist da los?“

Ach, lasst Euch einfach überraschen; es bleibt spannend. Vielleicht trete ich ja auch mit meiner Goldenen Henne vor den Traualtar... (lacht)

Abschließend: „Girl You Know It’s True“ – wie stehen Sie zum Thema Ehrlichkeit? Muss man immer ultimativ die Wahrheit raushauen oder ist manchmal weniger mehr?

Grundsätzlich finde ich es toll und wichtig, ehrlich zu sein. Allerdings ist Wahrheit auch eine Frage des Timings. Passt der Moment gerade oder nicht? Das sollte man immer mit bedenken, um sie auch möglichst erträglich fürs Gegenüber zu machen. Aber die Wahrheit ist immer das Beste für alle Beteiligten, selbst wenn sie wehtut.

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Im Interview: Schweighöfer mit SuperIllu-Redakteur Björn Wolfram