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Brauchtum & Gesundheit

Weihrauch, Myrrhe, Gold: Die Gaben der drei Könige

Die Königsgeschenke für Jesus – Weihrauch, Myrrhe und Gold – wurden als Heilmittel und für rituelle Zwecke verwendet

Als nach biblischer Überlieferung vor über 2000 Jahren drei weise Männer aus dem Morgenland auf eine weite Reise gingen, hatten sie heilsame Gaben im Gepäck: Sie brachten dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe mit - die bedeutendsten Arzneimittel der damaligen Zeit. Noch heute spielen diese eine Rolle in der Medizin.

© thinkstock

Weihrauch

Weihrauch wurde bereits in der indischen und ägyptischen Heilkunde gegen Infektionen eingesetzt.

Die Inhaltsstoffe des Harzes des indischen Weihrauchbaumes wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Neben ätherischen Ölen enthält Weihrauch sogenannte Boswelliasäuren, die den Teil der weißen Blutkörperchen blockieren, der für chronische Entzündungen verantwortlich ist. Deshalb wird Weihrauch bei Gelenkrheuma oder auch gegen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn empfohlen. Patienten sollten vorher aber ihren Arzt fragen.

Weihrauch ist nicht als Arzneimittel zugelassen. Es gibt hierzulande nur entsprechende Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetikprodukte, z.B.Weihrauchkapseln oder Tabletten. Als Creme soll er bei Hautproblemen helfen.

Gold

Gold gehört zu den ältesten Heilmitteln der Welt.

Die Äbtissin Hildegard von Bingen war die erste Heilkundige, die – etwa im Jahr 1130 – eine Goldkur für Gicht- und Rheumakranke entwickelte. Bis Ende der 80er-Jahre waren Goldinjektionen bei rheumatoider Arthritis das Mittel der Wahl, denn in winzigen Mengen wirken sie regulierend auf das Immunsystem. Inzwischen gibt es zwar wirkungsvollere Rheumamedikamente. Doch Gold hat eine Zukunft. Wissenschaftler sehen in der entzündungshemmenden Wirkung des Edelmetalls Potenzial, um Therapien für krankhaftes Übergewicht, Blutzucker- und Fettstoffwechselstörungen zu entwickeln. So injizierten australische Forscher übergewichtigen Mäusen Nanopartikel aus Gold – und beobachteten nach kürzester Zeit, dass sich deren Bauchfett reduzierte und ihr Glukosespiegel im Blut sank.

Forscher aus Hannover arbeiten zudem an Goldbeschichtungen für Blasenkatheter, die das Infektionsrisiko in Kliniken eindämmen sollen. Sie können Ionen freisetzen, die in feuchter Umgebung Bakterien abtöten.

In der Zahnmedizin hat Gold ohnehin einen festen Platz als Material für Zahnersatz wie Kronen oder Brücken.

Myrrhe

Myrrhe diente zur Einbalsamierung von Leichen und als Allheilmittel bei Husten und Bauchschmerzen.

Heute ist Myrrhe als traditionelles pflanzliches Heilmittel zugelassen, in Kapseln, Zahncremes und Tabletten erhältlich. Verwendung findet das Harz des Myrrhestrauchs; es soll wundheilend wirken. Zahnärzte empfehlen die Anwendung bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, da Myrrhe die Schleimhäute abschwellen lässt. Daher wird sie - wie Weihrauch - auch bei entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt.

Weitere Naturheilmittel

● Zimt kann die Blutzuckerwerte und den Cholesterinspiegel senken. Als wärmendes Gewürz kurbelt Zimt den Stoffwechsel an, was hilfreich sein kann, wenn man Gewicht verlieren möchte.

● Kurkuma (Gelbwurz)wirkt entzündungshemmend und hilft nachweislich bei Magenproblemen. Eine indische Studie ergab, dass der enthaltene Wirkstoff Curcumin sogar Demenzeffekten von Alzheimer entgegenwirken kann.