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Ex-Moderatorin von „Elf 99“

Ines Krüger: Das macht sie heute

Sie startete als Moderatorin bei der DDR Jugendsendung „Elf 99“, ging 658 mal mit dem Boulevardmagazin „Brisant“ auf Sendung. Für den Tierschutz beendete sie ihre TV Karriere

Die Hausherrin des Berliner Tierheims in Falkenberg ist guter Dinge. Sie erwartet den Regierenden Bürgermeister Michael Müller. „Es macht mich stolz, immer mal honorige Gäste bei uns begrüßen zu dürfen“, sagt Ines Krüger, seit sechs Jahren erste Vorstandsvorsitzende des Tierschutzvereins für Berlin. Vielen ist die 50-Jährige sicher als Moderatorin des erfolgreichen ARD-Boulevardmagazins „Brisant“ oder als kompetente Gesprächsleiterin des Polit-Talks „Fakt ist!“ in Erinnerung. Doch 2012 beendete sie dann ihre Fernsehkarriere, um sich voll und ganz dem Tierschutz zu widmen.

Sie wollte Tänzerin werden

Dass das einmal ihr Lebensmittelpunkt werden würde, lag nicht in ihrer Betrachtung. Die quirlige Stralsunderin wollte Tänzerin werden, besuchte die Palucca-Schule in Dresden. Nach einer Herzmuskelentzündung infolge einer Rötelinfektion war’s aus damit. „Ich bin nie verzweifelt, wenn irgendetwas zu Ende ist. Man kann immer neue Wege einschlagen“, resümiert sie im Rückblick. Sie ging 1987 zum DDR-Fernsehen, wo sie neben ihrer Arbeit als Regieassistentin Fernsehjournalistik studierte und ein intensives Moderatorentraining absolvierte. Das war ein langer Weg, aber gut für das, was kam. Ines Krüger wurde 1989 für das Moderatorenteam des Jugendmagazins „Elf 99“ ausgewählt. Nach der Einstellung 1994 (die Sendung lief seit 1991 bei RTL) fiel die Fernsehjournalistin in ein schwarzes Loch. Als Jobangebote ausblieben, orientierte sie sich neu. Es musste nicht mehr Fernsehen sein.

Sie begann 1995 eine viereinhalbjährige Ausbildung zur Bewegungstherapeutin, machte ihr Praktikum in der Geriatrie. Eine Folge dessen war, dass sie Schirmherrin der Alzheimer Angehörigen-Initiative wurde. „Ich habe das viele Jahre sehr gern gemacht. Es war eine wichtige Zeit für mich.“ Noch während des Studiums kehrte sie dann mit dem Familienmagazin „Unverblümt“ auf den Bildschirm zurück. Alles lief von da an bestens. Ab 1997 präsentierte Ines Krüger 658 Ausgaben des Boulevardmagazins „Brisant“, bekam dafür einen Bambi als erfolgreichste Moderatorin. 2008 wechselte sie zum Polit-Talk „Fakt ist!“ – „Mein Ritterschlag“, sagt sie.

Berlins erste Tierbotschafterin

Ines Krüger ist ein Mensch, der schnell erkennt, wann er gebraucht wird. So auch vor zwölf Jahren, als sie ihren Kater Bruno aus dem Berliner Tierheim holte. „Ich war überwältigt von der riesigen Anlage, der enormen Arbeit, die hier für ausgesetzte, weggeworfene und gequälte Tiere geleistet wird. Ich spürte: Das ist auch mein Thema.“ Je tiefer sie einstieg in die Problematik, desto mehr wuchs ihr die Arbeit ans Herz. Sie wurde 2007 Berlins erste Tierbotschafterin. „Tiere haben keine Lobby. Sie sind aber Mitgeschöpfe, die Empathie und Respekt verdienen. Das muss in die Köpfe der Menschen, dafür kämpfen wir.“ Ines Krüger versteht sich als Stimme der Tiere. Als ihr Moderationsvertrag für „Fakt ist!“ endete, setzte sie unter 25 Jahre Fernsehen einen Schlusspunkt. „Das war genau der richtige Zeitpunkt, meine Herzensangelegenheit zum Lebensinhalt zu machen. Tierschutz ist in Deutschland gesetzlich verankert. Aber die Kommunen ziehen sich oft aus der Verantwortung. Das muss sich ändern.“ Also betreibt sie Lobbyarbeit, steht bei den Verantwortlichen auf der Matte, damit sich die Gesetze mit Leben füllen. Michael Müllers Besuch ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg.

Steckbrief

Geboren ist sie am 21.8.66 in Stralsund.

Sie wurde Fernsehjournalistin, moderierte die Magazine „Elf99“ und „Brisant“, für die sie 1991 bzw. 2000 den Bambi erhielt.

Im Oktober 2004 heiratete sie in Kastelruth (Südtirol). Mit ihrem Mann, einem Physiotherapeuten, und vier Katzen lebt sie auf dem Land nördlich von Berlin.