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Interview

Marc Marshall: „Wir hatten unsere Liebe nie verloren“

Seit mehr als 10 Jahren sind Marc Marshall und seine Margit ein Paar. Doch zuletzt bekam ihr Glück Risse. SUPERillu.de verrät der Sänger: Die beiden steckten in einer schweren Liebeskrise.

Es klingt wie aus einem Liebesroman: große Gefühle, Verlust und ein exotischer Ort, an dem alle offenen En-den wieder zusammenkommen. Doch tatsächlich ist es Marc Marshalls ganz persönliche Geschichte. In SUPERillu erzählt der Sänger, wie er und seine Partnerin Margit sich trennten – undwiederzueinanderfanden.

Für Ihre große Liebe haben Sie sich 2005 nach 20 Jahren von der Mutter Ihrer Kinder scheiden lassen. Seitdem waren Sie und Ihre Partnerin Margit immer ein glückliches Paar … Wie kam es dann letztes Jahr zu Ihrer Liebeskrise?

Mitte Oktober letzten Jahres hat mir meine Frau wunderschöne Bilder vom Anima-Garten von André Heller in der Nähe von Marrakesch in Marokko hingelegt. Uns war klar: Wir beide müssen zusammen dorthin reisen. Ich hatte allerdings zu dem Zeitpunkt und bis Weihnachten wahnsinnig viele Termine … Als ich Anfang November nach Hause kam, eröffnete mir meine Frau, dass sie ausziehen wird.

Was hat sie dazu bewogen?

Sie hat in sich gespürt, dass sie jetzt etwas anders machen muss, weil ihr manche Dinge in ihrem Leben nicht mehr guttaten. Da war ich ein Teil davon. In dieser Jahreszeit ist sie schon häufiger nach Kapstadt geflogen. Aber dieses Mal war es nicht nur eine kurze Reise für sie. Sie brauchte eine Veränderung. Mir war schon klar: Das ist jetzt etwas Größeres. Es könnte sein, dass wir nicht mehr zusammenkommen. Sie ist dann nach Südafrika geflogen. Ab diesem Moment hatten wir keinen Kontakt mehr: keine SMS, keine E-Mails, kein Telefonat.

Haben Sie nicht versucht, sie aufzuhalten?

Wir kennen uns jetzt 19 Jahre lang, haben Höhen und Tiefen erlebt. Und wenn ich in schwierigen Situationen gemerkt habe, dass ich meinen Anteil daran hatte, habe ich immer versucht, es wieder zu korrigieren. Aber dieses Mal habe ich ihre Worte einfach nur wahrgenommen und gar nichts dazu gesagt. Ich war nicht traurig, ich war nicht aggressiv. Ich habe es einfach so hingenommen. Heute weiß ich, warum: weil es eben keine endgültige Trennung war.

Das hatten Sie im Gefühl?

Irgendetwas muss da gewesen sein, ja. Eines ist für mich heute ganz wichtig: Auch wenn wir jetzt nicht wieder zusammen wären – ich hatte die Kraft, sie gehen zu lassen. Das ist ein echtes Glücksgefühl! Ich war voller Liebe und habe mir einfach nur gewünscht, dass es ihr gut geht. Früher wäre das nie so passiert. Da wäre ich, nur um ihre Entscheidung zu korrigieren, an einem Tag nach Kapstadt geflogen und wieder zurück. Aber ich spürte in mir eine Sicherheit, dass alles gut war.

Was haben Sie denn dann unternommen?

Kurz vor Weihnachten habe ich überlegt, wo ich meinen Urlaub verbringen sollte. Plötzlich fiel mir der Garten in Marrakesch wieder ein. Dann habe ich kurzerhand einen Flug nach Marokko und ein Hotel gebucht.

Und im Anima-Garten trafen Sie durch Zufall die Frau von André Heller …

Ein unglaublicher Moment! Sie führte mich zum Privatgrundstück, bat mich auf die Terrasse mit Blick auf das Atlasgebirge. Es war wunderschön. Ich dachte: „Wer führt hier Regie? Das ist doch seltsam!“ Im Wohnzimmer sprachen wir später über meine Krise. Ich habe mit ihr geredet, als wäre sie meine größte Vertraute. Und dann kam André Heller: Auch ihm habe ich meine Geschichte erzählt. Und dass ich nicht gekämpft habe, sondern es geschehen ließ. Er sagte daraufhin zu mir: „Sie brauchen keine Ratschläge mehr. Sie haben die bedingungslose Liebe erlebt. Keine Aggressionen, kein Misstrauen, keine Eifersucht. Bedanken Sie sich, dass Sie verlassen wurden.“ Da habe ich geheult wie ein Schlosshund. Die beiden haben mein Leben verändert, ohne dass ich das wusste.

Nach vier Monaten haben Sie Margit auf einem Geburtstag wiedergesehen. Wie war das?

Es war komisch, ich fühlte mich wie fremdgesteuert. Als hätte jemand vier Monate für mich die Strippen gezogen. Aber sie hat sehr positiv reagiert.

Wie sind Sie dann wieder zusammengekommen?

Wir haben viel telefoniert, Ge-spräche geführt, erst mal ergebnisoffen. Da war keine Erwartungshaltung, kein Druck. Wir mussten dann auch keine Signale setzen, wir hatten ja nie unsere Liebe und den Respekt füreinander verloren. Es waren Blicke, Momente, da war es klar. Aber wir wollen beide, dass so etwas nicht noch mal passiert. Wir wollen jetzt noch achtsamer miteinander umgehen. Unsere Liebe hat noch mal einen neuen Schub bekommen.

Sie waren jetzt auch zusammen noch mal in Marrakesch.

Das war überwältigend: Alles, was mich so eingefangen und begeistert hat, hatte auf Margit die gleiche Wirkung. Marrakesch ist unser Herzschlag-Moment.

© Tobias Wirth | www.marcmarshall.de
Marc Marshall